Historischen Ausstellung Krupp und Ausstellung zur Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung

Kleines Haus der Villa Hügel, Essen (Wettbewerb)

Die Gestaltungsrhetorik ist in seinem dualen Prinzip zu erkennen: Das Exponat Nummer 1, das ehemalige Logierhaus, eröffnet sich dem Publikum als Grundton, während sich die Ausstellung nach unserem Prinzip integriert: ›Ausstellungsgestaltung ist die Synchronisation zwischen Thema, Objekten und Raum‹.

Brunnen

Dortmund-Wickede

Für die neue, private Gartenanlage in Dortmund-Wickede entwarf Jürg Steiner 2004 einen Brunnen, dessen Wasser durch eine vertikale Bohrung in der Granitkugel sprudelt.

Römerthermen Zülpich, Museum der Badekultur

Gestaltungswettbewerb

Konzept
Im Zentrum der Ausstellung steht die Ausgrabung. Sie ist der eigentliche Anlass; um sie herum stehen die Gebäude aus verschiedenen Epochen, die zusammen das neue Museum formen werden. Die Ausgrabung soll deswegen im vorliegenden Konzept, das auf zwei Akten und einer Ouvertüre beruht, den ersten bilden.

Dieser erste Akt im Zentrum der Anlage könnte, den vorgelegten Konzepten folgend, heißen:

“Badewelten in der Antike”
Das Publikum umschreitet die Ausgrabung, um die an exponierten Punkten berührungsempfindliche Bildschirme angeordnet sind. Ein grafisches Suchangebot erlaubt einzelne Stellen und Themen anzuwählen, ein Lichtfinger beleuchtet die entsprechenden Zonen in der Ausgrabung. Auf dem Bildschirm erscheint die entsprechende Information und Hinweise auf ausgesuchte Referenzobjekte erscheinen im Bildschirm.

Durch die Hervorhebung einzelner Bereiche in der Ausgrabung – jeweils interaktiv durch das Publikum gesteuert – ergeben sich Sinnzusammenhänge, die nur die geschickte Synchronisation zwischen Ausgrabung und Lichtfinger bewirken. Die gesamte Ausgrabung leuchtet von Zeit zu Zeit gesamthaft, doch meist ist sie im Halbdunkel, sodass störende Notwendigkeiten wie Stützen und Technik sich relativieren.

Der Rundgang der Ausstellung jedoch beginnt und endet in der Basilika mit einer Inszenierung der Objekte des Museums als Ouvertüre mit dem Namen

“Le Théâtre de la Baignade”
Dieser Titel vereinigt die inszenatorische Idee mit der Präsentationsform und der Architektur der Basilika. Die Objekte hängen frei oder in Behältnissen an der Decke wie in einem Schnürboden. Das Publikum hat die Möglichkeit, einzelne Objektgruppen mittels Knopfdruck auf Sichthöhe abfahren zu lassen, um die Objekte von Nahem zu betrachten. Sowohl thematische als auch typologische Gruppen sind möglich. Sind alle Objekte hochgezogen, kann die Basilika als Versammlungsort dienen.

Sensoren verhindern das Fahren der Objekte bei Schaukelbewegungen und Schlaffseilschalter verhindern das Weiterfahren, falls ein Objekt auf einen Gegenstand abfährt. Dem Museum Badekultur des Rheinlandes in Zülpich wir so ein analoges Medium zur Verfügung gestellt, das es so bisher nicht gab und das den natürlichen Spieltrieb mit gai savoir verbindet.

Dokumentation des Konzepts für das Museum des Rheinlandes in Zülpich

Die Autoren
Prof. Jürg Steiner
Gerhard Herr

Mitarbeit:
Martin Schoch
Katrin Dobbrick

Veröffentlicht am
Kategorisiert als Architektur

Kulturforum Westfalen

Museum für Gegenwartskunst und Musikhalle (Wettbewerb)

 

Stadträumliche Dimension
Dem Entwurf ist daran gelegen, die Beziehung zwischen der Münsteraner Innenstadt und dem Schloss neu zu definieren ohne dabei die historisch gewachsenen Beziehungen zu negieren. Gleich zwei Regimentern stehen sich zwei Blöcke ohne eindeutige Ausrichtung gegenüber und formen durch ihre Stellung einen neuen Platz in der Schlossachse. Alte Bezeichnungen für die Örtlichkeit aufgreifend, entsteht hier der neu definierte Neuplatz. Eine Enfilade von Plätzen wandelt den Weg von der Stadt zum Schloss in ein dramaturgisches Konzept um: Vom Neuplatz, über den Schlossplatz zum Cour d’Honneur steigert sich die Abfolge in theatralischer Anordnung. Den axialen Sichtbezug verstärken Querachsen, deren mittlere, die Promenade, einen Gegenbezug in die Tiefe bildet. Der Neuplatz ist breiter als die Entfernung zwischen den beiden Kavaliershäusern, die dadurch die perspektivische Abfolge von der Stadt her kommend verstärken, der umgekehrte Weg verkürzt sich virtuell – die Stadt rückt so näher an das Schloss. Wegen der Beziehung von Längsachse zu Querachsen erscheint die Entfernung der Bäume entlang der Ost-West-Achse auf dem Hindenburgplatz gegeben. Der übrige Baumbestand ist integrativer Teil des Konzepts. Die denkmalpflegerischen Vorgaben werden so zur Selbstverständlichkeit. 

Die beiden Baukörper sollen nicht Teil der Münster prägenden „Kunst im öffentlichen Raum“ darstellen, sondern durch die Minimierung der Formensprache bei gleichzeitigem szenischem Duktus die Entfaltung künstlerischen Schaffens sowohl im Außenraum als auch im Inneren fördern. 

Die beiden weiteren Plätze – im Norden der verlängerte Kalkmarkt, im Süden der Abschluss des Hindenburgplatzes – proportionieren sich neu und gewinnen Abmessungen innerstädtischer Nebenplätze mit unterschiedlichen Nutzungsoptionen.

Forum
Damit ein neuer Platz entstehen kann, verlangen die beiden den Platzraum einfassenden Fassaden eine vergleichsweise hohe und möglichst breite Ausführung. Auf Grund des Raumprogramms empfiehlt sich die Konzeption von zwei annähernd quadratischen Baukörpern. Eine Annäherung an klassische Platzgestaltung legt eine ausgeprägte Sockelzone nahe, deren zeitgenössische Antwort wegen der Mehrfachnutzung und engen Beziehung der drei nun neu entstehenden Plätze, als Form einer Einschnürung der Baukörper auf Platzniveau lautet. So erhöht sich die nutzbare Fläche und es entsteht gleichzeitig ein Forum, also wörtlich ein Marktplatz. Die Überstände von 5.00 m rundherum bieten Schutz vor Wetter und vereinfachen so die Wege zwischen den Plätzen. Während des Send werden die Überstände Ort für kleinere Schaustellungen. Die Ausführung mit stützen- und vorsprunglosem Überstand soll die Verschmutzung und den unerwünschten Daueraufenthalt behindern. In den Zeiten zwischen dem Send dienen die verglasten Sockelzonen als Werbeträger durch Rückprojektionen oder ermöglichen den Einblick in dahinter liegende Funktionen. Das Anheben des Hauptgeschosses um 4,00 m versinnbildlicht nur nebenbei den Niveauunterschied zwischen Hochkultur und Jahrmarkt; hauptsächlich ermöglicht er eine sinnvolle Trennung und bietet dem Publikum in der Musikhalle und dem Museum einen reizvollen Überblick auf die 4,00 m niedriger liegende Platzgeschehen.

Der Neuplatz sollte mit Pflastersteinen belegt werden, durchaus als Anlehnung an den Cour d’Honneur (ganz nebenbei wäre dann die Nutzung als Skater-Bahn eingeschränkt). Der Entwurf beabsichtigt je eine Baumreihe vor den Hauptfassaden auf dem Neuplatz zu pflanzen um die Weichheit der Kanten im Freiraum dem inneren Fluss anzugleichen. Das wegen der Mehrfachnutzung sinnfällige Maß an bedingter Versiegelung wird durch die weitere Anordnung von Baumreihen in nord-südlicher Richtung hinter den beiden neuen Gebäuden kompensiert und die Plätze dadurch stadträumlich aufgewertet.

Präsentationsblätter

Mitarbeit
F. Eberhard Birkert
Martin Schoch
Prof. Jürg Steiner

Veröffentlicht am
Kategorisiert als Architektur

Staatliches Konservatoramt

Institut für Landeskunde im Saarland, Schiffweiler (Wettbewerb)

Durch die Umnutzung der Maschinenhalle zum „Staatlichen Konservatoramt – Institut für Landeskunde im Saarland“, Schiffweiler, werden dem bestehenden Gebäude den sichtbaren Entstehungsphasen entsprechend unterschiedliche Nutzungen zuteil. Im älteren Teil der Maschinenhalle finden öffentliche und verwaltungstechnisch genutzte Bereiche Platz, während im höheren Gebäudeteil aus den 1940er Jahren die Restaurierungswerkstatt und Altertümersammlung untergebracht wird.

Die zu planenden Räumlichkeiten werden als sichtbar neue eingestellte Quader unabhängig von der Bestandshülle eingestellt. Damit wird auch der ursprünglichen Nutzung Reverenz erwiesen – meist im Rauminneren, losgelöst von den Wänden.

Veröffentlicht am
Kategorisiert als Architektur

The Global Game. Bilder, Geschichte, Mythen des Fußballs

Ausstellungskonzept im Rahmen des Kulturprogramms der Fußball-Weltmeisterschaft 2006

Im Jahr 2003 legten drei Gesellschafter der Feuer und Flamme GmbH ein Konzept für das Kulturprogramm der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland vor. Unter dem Titel The Global Game. Bilder, Geschichte, Mythen des Fußballs sollte im Martin-Gropius-Bau in Berlin eine groß angelegte kulturhistorische Ausstellung entstehen.

Veröffentlicht am
Kategorisiert als Ausstellung

Klostersturm und Fürstenrevolution – Staat und Kirche zwischen Rhein und Weser 1794/1803

Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Dortmund

Für die Ausstellungspräsentation wurden die Räumlichkeiten an den bestehenden Beleuchtungskörpern (Lichtinseln) mit raumbildenden Stoffbahnelementen versehen. Durch ihre verschiedenen Längen gliedern sie die Ausstellung in thematische Abteilungen, die mit „Cronos“ im Zentrum einen Höhepunkt im kreuzgangartigen Lichthof findet.

Veröffentlicht am
Kategorisiert als Ausstellung

Iceberg

in Zusammenarbeit mit der Tree Entertainment AG München

Im Zusammenhang mit einer Projektstudie für die Errichtung eines einzigartigen Indoor Ski Projektes entwickelte Prof. Jürg Steiner den „Iceberg“. Nach einem Apercu des Entertainment-Gurus Jörg von Hau wurde ein Gebilde nach dem Bild »Das Eismeer« von Caspar David Friedrich entworfen.

Veröffentlicht am
Kategorisiert als Architektur

Zucker-Museum – Eingangsbereich

Amrumer Strasse 32, Berlin-Wedding

Die Eingangssituation im Dachgeschoss des Zucker-Museums wurde einer grundlegenden Neugesaltung unterworfen.

Veröffentlicht am
Kategorisiert als Architektur

Verehren und Vergessen

Barock in der Baixada Fluminense

Die Aufgabe der Ausstellung „Verehren und Vergessen – Barock in der Baixada Fluminense“ besteht darin, den Besuchern auf einen Teil der Tradition Brasiliens aufmerksam zu machen, der in Mitteleuropa bisher nahezu unbekannt ist

Die Schönheit, Kraft und der Ausdruck der 60 Ausstellungsexponate soll durch die Präsentation besonders hervorgehoben werden.

Die Wände und Eingangsbereiche der Ausstellungsräume werden durch eine weiche textile Struktur bespannt. Der barockisierende Faltenwurf weist insbesondere auf die musealisierung der sakralen Kunst hin. Die Farbgebung soll in einem sinnlichen Rotton gehalten sein.

Präsentation Verehen und Vergessen

Veröffentlicht am
Kategorisiert als Architektur