Alte Synagoge, Essen (Wettbewerb)

Optimierung und Ausstellung

Die kurz vor dem 1. Weltkrieg von Edmund Körner erbaute monumentale Synagoge war dank der massiven Bauweise mit innovativer Verwendung von Beton in der Pogromnacht 1938 nicht zu zerstören. Dem Anfang der 1960er Jahre errichteten modernen Innenausbau folgte in den 1980er Jahren eine Teilrekonstruktion Richtung Originalzustand. Die nicht mehr religiös genutzte Synagoge sollte als Begegnungs- und Ausstellungshaus optimiert werden. Uns ging es darum, im Hauptraum eine möglichst originale Hängeleuchteninstallation neu zu interpretieren mit zeitgemässer Licht- und Tontechnik. Für Ausstellungen wurden alle Räume im Untergeschoss zusammengefasst. Sie bilden eine abfallende spannend zu nutzende Einheit.

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Stadtbad Steglitz – Aufmaß und Modell

Berlin-Steglitz

Im November 2005 entschloss sich die Bauherrin Gabriele Berger, die Anfertigung eines Modells im Maßstab 1/50 zu beauftragen, damit – der Komplexität des Objekts entsprechend – räumlich an der Weiterentwicklung des Projekts gearbeitet werden könne. Um im geschlossenen Zustand des Modells trotzdem einen Einblick ins Innere zu ermöglichen, wurden alle Ostaußenwände aus Acrylglasscheiben hergestellt, die mit den Fassadenansichten bedruckt sind.

Topographie des Terrors – Ausstellungspavillon (Entwurf)

Prinz-Albrecht-Gelände, Berlin-Kreuzberg

Auf dem Gelände der »Topographie des Terrors« wurde 1987 im Zuge der 750-Jahrfeier Berlins ein provisorischer Pavillon auf einem überraschend gefundenen Kellerfundament errichtet. In diesem Pavillon wurde die Ausstellung zur Geschichte des Orts und der mit diesem Ort verbundenen Menschen gezeigt. Die damalige Ausstellung ist derzeit im Open-Air-Parcours am nördlichen Rand des Geländes zu besichtigen.

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Erinnerungsstätte am ehemaligen Checkpoint Charlie

Entwurf

Gemeinsam mit Dr. Dieter Vorsteher ist für die Freifläche am Checkpoint Charlie ein Grobkonzept im Fadenkreuz der Teilung Berlins entwickelt worden.

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Wettbewerb zur Neugestaltung der ›Historischen Ausstellung Krupp‹ und der Ausstellung zur Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung

Villa Hügel, Essen

Die Gestaltungsrhetorik ist in seinem dualen Prinzip zu erkennen: Das Exponat Nummer 1, das ehemalige Logierhaus, eröffnet sich dem Publikum als Grundton, während sich die Ausstellung nach unserem Prinzip integriert: ›Ausstellungsgestaltung ist die Synchronisation zwischen Thema, Objekten und Raum‹.

Brunnen

Dortmund

Für die neue, private Gartenanlage in Dortmund-Wickede entwarf Jürg Steiner 2004 einen Brunnen, dessen Wasser durch eine vertikale Bohrung in der Granitkugel sprudelt.

Museum Badekultur des Rheinlandes Zülpich

 Gestaltungsüberlegungen

Konzept
Im Zentrum der Ausstellung steht die Ausgrabung. Sie ist der eigentliche Anlass; um sie herum stehen die Gebäude aus verschiedenen Epochen, die zusammen das neue Museum formen werden. Die Ausgrabung soll deswegen im vorliegenden Konzept, das auf zwei Akten und einer Ouvertüre beruht, den ersten bilden.

Dieser erste Akt im Zentrum der Anlage könnte, den vorgelegten Konzepten folgend, heißen:

“Badewelten in der Antike”
Das Publikum umschreitet die Ausgrabung, um die an exponierten Punkten berührungsempfindliche Bildschirme angeordnet sind. Ein grafisches Suchangebot erlaubt einzelne Stellen und Themen anzuwählen, ein Lichtfinger beleuchtet die entsprechenden Zonen in der Ausgrabung. Auf dem Bildschirm erscheint die entsprechende Information und Hinweise auf ausgesuchte Referenzobjekte erscheinen im Bildschirm.

Durch die Hervorhebung einzelner Bereiche in der Ausgrabung – jeweils interaktiv durch das Publikum gesteuert – ergeben sich Sinnzusammenhänge, die nur die geschickte Synchronisation zwischen Ausgrabung und Lichtfinger bewirken. Die gesamte Ausgrabung leuchtet von Zeit zu Zeit gesamthaft, doch meist ist sie im Halbdunkel, sodass störende Notwendigkeiten wie Stützen und Technik sich relativieren.

Der Rundgang der Ausstellung jedoch beginnt und endet in der Basilika mit einer Inszenierung der Objekte des Museums als Ouvertüre mit dem Namen

“Le Théâtre de la Baignade”
Dieser Titel vereinigt die inszenatorische Idee mit der Präsentationsform und der Architektur der Basilika. Die Objekte hängen frei oder in Behältnissen an der Decke wie in einem Schnürboden. Das Publikum hat die Möglichkeit, einzelne Objektgruppen mittels Knopfdruck auf Sichthöhe abfahren zu lassen, um die Objekte von Nahem zu betrachten. Sowohl thematische als auch typologische Gruppen sind möglich. Sind alle Objekte hochgezogen, kann die Basilika als Versammlungsort dienen.

Sensoren verhindern das Fahren der Objekte bei Schaukelbewegungen und Schlaffseilschalter verhindern das Weiterfahren, falls ein Objekt auf einen Gegenstand abfährt. Dem Museum Badekultur des Rheinlandes in Zülpich wir so ein analoges Medium zur Verfügung gestellt, das es so bisher nicht gab und das den natürlichen Spieltrieb mit gai savoir verbindet.

Dokumentation des Konzepts für das Museum des Rheinlandes in Zülpich

Die Autoren
Prof. Jürg Steiner
Gerhard Herr

Mitarbeit:
Martin Schoch
Katrin Dobbrick

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Wettbewerb Kulturforum Westfalen

Museum für Gegenwartskunst und Musikhalle

 

Stadträumliche Dimension

Dem Entwurf ist daran gelegen, die Beziehung zwischen der Münsteraner Innenstadt und dem Schloss neu zu definieren ohne dabei die historisch gewachsenen Beziehungen zu negieren. Gleich zwei Regimentern stehen sich zwei Blöcke ohne eindeutige Ausrichtung gegenüber und formen durch ihre Stellung einen neuen Platz in der Schlossachse. Alte Bezeichnungen für die Örtlichkeit aufgreifend, entsteht hier der neu definierte Neuplatz. Eine Enfilade von Plätzen wandelt den Weg von der Stadt zum Schloss in ein dramaturgisches Konzept um: Vom Neuplatz, über den Schlossplatz zum Cour d’Honneur steigert sich die Abfolge in theatralischer Anordnung. Den axialen Sichtbezug verstärken Querachsen, deren mittlere, die Promenade, einen Gegenbezug in die Tiefe bildet. Der Neuplatz ist breiter als die Entfernung zwischen den beiden Kavaliershäusern, die dadurch die perspektivische Abfolge von der Stadt her kommend verstärken, der umgekehrte Weg verkürzt sich virtuell – die Stadt rückt so näher an das Schloss. Wegen der Beziehung von Längsachse zu Querachsen erscheint die Entfernung der Bäume entlang der Ost-West-Achse auf dem Hindenburgplatz gegeben. Der übrige Baumbestand ist integrativer Teil des Konzepts. Die denkmalpflegerischen Vorgaben werden so zur Selbstverständlichkeit. 

Die beiden Baukörper sollen nicht Teil der Münster prägenden „Kunst im öffentlichen Raum“ darstellen, sondern durch die Minimierung der Formensprache bei gleichzeitigem szenischem Duktus die Entfaltung künstlerischen Schaffens sowohl im Außenraum als auch im Inneren fördern. 

Die beiden weiteren Plätze – im Norden der verlängerte Kalkmarkt, im Süden der Abschluss des Hindenburgplatzes – proportionieren sich neu und gewinnen Abmessungen innerstädtischer Nebenplätze mit unterschiedlichen Nutzungsoptionen.

Forum

Damit ein neuer Platz entstehen kann, verlangen die beiden den Platzraum einfassenden Fassaden eine vergleichsweise hohe und möglichst breite Ausführung. Auf Grund des Raumprogramms empfiehlt sich die Konzeption von zwei annähernd quadratischen Baukörpern. Eine Annäherung an klassische Platzgestaltung legt eine ausgeprägte Sockelzone nahe, deren zeitgenössische Antwort wegen der Mehrfachnutzung und engen Beziehung der drei nun neu entstehenden Plätze, als Form einer Einschnürung der Baukörper auf Platzniveau lautet. So erhöht sich die nutzbare Fläche und es entsteht gleichzeitig ein Forum, also wörtlich ein Marktplatz. Die Überstände von 5.00 m rundherum bieten Schutz vor Wetter und vereinfachen so die Wege zwischen den Plätzen. Während des Send werden die Überstände Ort für kleinere Schaustellungen. Die Ausführung mit stützen- und vorsprunglosem Überstand soll die Verschmutzung und den unerwünschten Daueraufenthalt behindern. In den Zeiten zwischen dem Send dienen die verglasten Sockelzonen als Werbeträger durch Rückprojektionen oder ermöglichen den Einblick in dahinter liegende Funktionen. Das Anheben des Hauptgeschosses um 4,00 m versinnbildlicht nur nebenbei den Niveauunterschied zwischen Hochkultur und Jahrmarkt; hauptsächlich ermöglicht er eine sinnvolle Trennung und bietet dem Publikum in der Musikhalle und dem Museum einen reizvollen Überblick auf die 4,00 m niedriger liegende Platzgeschehen.

Der Neuplatz sollte mit Pflastersteinen belegt werden, durchaus als Anlehnung an den Cour d’Honneur (ganz nebenbei wäre dann die Nutzung als Skater-Bahn eingeschränkt). Der Entwurf beabsichtigt je eine Baumreihe vor den Hauptfassaden auf dem Neuplatz zu pflanzen um die Weichheit der Kanten im Freiraum dem inneren Fluss anzugleichen. Das wegen der Mehrfachnutzung sinnfällige Maß an bedingter Versiegelung wird durch die weitere Anordnung von Baumreihen in nord-südlicher Richtung hinter den beiden neuen Gebäuden kompensiert und die Plätze dadurch stadträumlich aufgewertet.

Präsentationsblätter

 

Mitarbeit
F. Eberhard Birkert
Martin Schoch
Prof. Jürg Steine

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Staatlichen Konservatoramt

Institut für Landeskunde im Saarland, Wettbewerb

Durch die Umnutzung der Maschinenhalle zum „Staatlichen Konservatoramt – Institut für Landeskunde im Saarland“, werden dem bestehenden Gebäude den sichtbaren Entstehungsphasen entsprechend unterschiedliche Nutzungen zuteil. Im älteren Teil der Maschinenhalle finden öffentliche und verwaltungstechnisch genutzte Bereiche Platz, während im höheren Gebäudeteil aus den 1940er Jahren die Restaurierungswerkstatt und Altertümersammlung untergebracht wird.

Die zu planenden Räumlichkeiten werden als sichtbar neue eingestellte Quader unabhängig von der Bestandshülle avisiert. Damit wird auch der ursprünglichen Nutzung Reverenz erwiesen, die meist im Rauminneren, losgelöst von den Wänden vor sich ging.

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Iceberg

in Zusammenarbeit mit der Tree Entertainment AG München

Im Zusammenhang mit einer Projektstudie für die Errichtung eines einzigartigen Indoor Ski Projektes entwickelte Prof. Jürg Steiner den „Iceberg“. Nach einem Apercu des Entertainment-Gurus Jörg von Hau wurde ein Gebilde nach dem Bild »Das Eismeer« von Caspar David Friedrich entworfen.

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