Wettbewerb Kulturforum Westfalen

Museum für Gegenwartskunst und Musikhalle

 

Stadträumliche Dimension

Dem Entwurf ist daran gelegen, die Beziehung zwischen der Münsteraner Innenstadt und dem Schloss neu zu definieren ohne dabei die historisch gewachsenen Beziehungen zu negieren. Gleich zwei Regimentern stehen sich zwei Blöcke ohne eindeutige Ausrichtung gegenüber und formen durch ihre Stellung einen neuen Platz in der Schlossachse. Alte Bezeichnungen für die Örtlichkeit aufgreifend, entsteht hier der neu definierte Neuplatz. Eine Enfilade von Plätzen wandelt den Weg von der Stadt zum Schloss in ein dramaturgisches Konzept um: Vom Neuplatz, über den Schlossplatz zum Cour d’Honneur steigert sich die Abfolge in theatralischer Anordnung. Den axialen Sichtbezug verstärken Querachsen, deren mittlere, die Promenade, einen Gegenbezug in die Tiefe bildet. Der Neuplatz ist breiter als die Entfernung zwischen den beiden Kavaliershäusern, die dadurch die perspektivische Abfolge von der Stadt her kommend verstärken, der umgekehrte Weg verkürzt sich virtuell – die Stadt rückt so näher an das Schloss. Wegen der Beziehung von Längsachse zu Querachsen erscheint die Entfernung der Bäume entlang der Ost-West-Achse auf dem Hindenburgplatz gegeben. Der übrige Baumbestand ist integrativer Teil des Konzepts. Die denkmalpflegerischen Vorgaben werden so zur Selbstverständlichkeit. 

Die beiden Baukörper sollen nicht Teil der Münster prägenden „Kunst im öffentlichen Raum“ darstellen, sondern durch die Minimierung der Formensprache bei gleichzeitigem szenischem Duktus die Entfaltung künstlerischen Schaffens sowohl im Außenraum als auch im Inneren fördern. 

Die beiden weiteren Plätze – im Norden der verlängerte Kalkmarkt, im Süden der Abschluss des Hindenburgplatzes – proportionieren sich neu und gewinnen Abmessungen innerstädtischer Nebenplätze mit unterschiedlichen Nutzungsoptionen.

Forum

Damit ein neuer Platz entstehen kann, verlangen die beiden den Platzraum einfassenden Fassaden eine vergleichsweise hohe und möglichst breite Ausführung. Auf Grund des Raumprogramms empfiehlt sich die Konzeption von zwei annähernd quadratischen Baukörpern. Eine Annäherung an klassische Platzgestaltung legt eine ausgeprägte Sockelzone nahe, deren zeitgenössische Antwort wegen der Mehrfachnutzung und engen Beziehung der drei nun neu entstehenden Plätze, als Form einer Einschnürung der Baukörper auf Platzniveau lautet. So erhöht sich die nutzbare Fläche und es entsteht gleichzeitig ein Forum, also wörtlich ein Marktplatz. Die Überstände von 5.00 m rundherum bieten Schutz vor Wetter und vereinfachen so die Wege zwischen den Plätzen. Während des Send werden die Überstände Ort für kleinere Schaustellungen. Die Ausführung mit stützen- und vorsprunglosem Überstand soll die Verschmutzung und den unerwünschten Daueraufenthalt behindern. In den Zeiten zwischen dem Send dienen die verglasten Sockelzonen als Werbeträger durch Rückprojektionen oder ermöglichen den Einblick in dahinter liegende Funktionen. Das Anheben des Hauptgeschosses um 4,00 m versinnbildlicht nur nebenbei den Niveauunterschied zwischen Hochkultur und Jahrmarkt; hauptsächlich ermöglicht er eine sinnvolle Trennung und bietet dem Publikum in der Musikhalle und dem Museum einen reizvollen Überblick auf die 4,00 m niedriger liegende Platzgeschehen.

Der Neuplatz sollte mit Pflastersteinen belegt werden, durchaus als Anlehnung an den Cour d’Honneur (ganz nebenbei wäre dann die Nutzung als Skater-Bahn eingeschränkt). Der Entwurf beabsichtigt je eine Baumreihe vor den Hauptfassaden auf dem Neuplatz zu pflanzen um die Weichheit der Kanten im Freiraum dem inneren Fluss anzugleichen. Das wegen der Mehrfachnutzung sinnfällige Maß an bedingter Versiegelung wird durch die weitere Anordnung von Baumreihen in nord-südlicher Richtung hinter den beiden neuen Gebäuden kompensiert und die Plätze dadurch stadträumlich aufgewertet.

Präsentationsblätter

 

Mitarbeit
F. Eberhard Birkert
Martin Schoch
Prof. Jürg Steine

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Staatlichen Konservatoramt

Institut für Landeskunde im Saarland, Wettbewerb

Durch die Umnutzung der Maschinenhalle zum „Staatlichen Konservatoramt – Institut für Landeskunde im Saarland“, werden dem bestehenden Gebäude den sichtbaren Entstehungsphasen entsprechend unterschiedliche Nutzungen zuteil. Im älteren Teil der Maschinenhalle finden öffentliche und verwaltungstechnisch genutzte Bereiche Platz, während im höheren Gebäudeteil aus den 1940er Jahren die Restaurierungswerkstatt und Altertümersammlung untergebracht wird.

Die zu planenden Räumlichkeiten werden als sichtbar neue eingestellte Quader unabhängig von der Bestandshülle avisiert. Damit wird auch der ursprünglichen Nutzung Reverenz erwiesen, die meist im Rauminneren, losgelöst von den Wänden vor sich ging.

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The Global Game. Bilder, Geschichte, Mythen des Fußballs

Ausstellungskonzept im Rahmen des Kulturprogramms der Fußball-Weltmeisterschaft 2006

Im Jahr 2003 legten drei Gesellschafter der Feuer und Flamme GmbH ein Konzept für das Kulturprogramm der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland vor. Unter dem Titel The Global Game. Bilder, Geschichte, Mythen des Fußballs sollte im Martin-Gropius-Bau in Berlin eine groß angelegte kulturhistorische Ausstellung entstehen.

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Klostersturm und Fürstenrevolution – Staat und Kirche zwischen Rhein und Weser 1794/1803

Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Dortmund

Für die Ausstellungspräsentation wurden die Räumlichkeiten an den bestehenden Beleuchtungskörpern (Lichtinseln) mit raumbildenden Stoffbahnelementen versehen. Durch ihre verschiedenen Längen gliedern sie die Ausstellung in thematische Abteilungen, die mit „Cronos“ im Zentrum einen Höhepunkt im kreuzgangartigen Lichthof findet.

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Iceberg

in Zusammenarbeit mit der Tree Entertainment AG München

Im Zusammenhang mit einer Projektstudie für die Errichtung eines einzigartigen Indoor Ski Projektes entwickelte Prof. Jürg Steiner den „Iceberg“. Nach einem Apercu des Entertainment-Gurus Jörg von Hau wurde ein Gebilde nach dem Bild »Das Eismeer« von Caspar David Friedrich entworfen.

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Zucker-Museum – Eingangsbereich

Amrumer Strasse 32, Berlin-Wedding

Die Eingangssituation im Dachgeschoss des Zucker-Museums wurde einer grundlegenden Neugesaltung unterworfen.

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Verehren und Vergessen

Barock in der Baixada Fluminense

Die Aufgabe der Ausstellung „Verehren und Vergessen – Barock in der Baixada Fluminense“ besteht darin, den Besuchern auf einen Teil der Tradition Brasiliens aufmerksam zu machen, der in Mitteleuropa bisher nahezu unbekannt ist

Die Schönheit, Kraft und der Ausdruck der 60 Ausstellungsexponate soll durch die Präsentation besonders hervorgehoben werden.

Die Wände und Eingangsbereiche der Ausstellungsräume werden durch eine weiche textile Struktur bespannt. Der barockisierende Faltenwurf weist insbesondere auf die musealisierung der sakralen Kunst hin. Die Farbgebung soll in einem sinnlichen Rotton gehalten sein.

Präsentation Verehen und Vergessen

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Zucker-Museum – Aktions- und Vortragsraum

Amrumer Strasse 32, Berlin-Wedding

Im östlichen Dachgeschossbereich des Gebäudes besteht weiteres Ausbaupotentiel. Dem Wunsch der Museumsleitung gemäß, nach Schaffung eines Aktions- und Vortragsraumes zum pädagogischen Umgang mit Kindern in der Arbeit mit Zucker, wird durch die Planungsarbeiten Rechnung getragen.

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Ehemaliges Stahlhüttenwerk der Arbed in Esch-sur-Alzette, Luxemburg

2. Bauabschnitt der Renovierung des Verwaltungsgebäudes

Auf dem Gelände des ehemaligen Stahlhüttenwerkes der Arbed in Esch-sur-Alzette, Luxemburg, wurden die ehemaligen Direktionsgebäude – Anfang des Jahrhunderts im Stile zweier Villen errichtet – für zeitgemäße Büronutzung hergerichtet. Das Konzepts des 1. Bauabschnitts konnte, während in der östlichen Villa die Arbeit aufgenommen wurde, auch im 2. Bauabschnitt verwirklicht werden. 

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„Nanolabor-molekulare Operationen“

Wettbewerb, Deutsches Museum München

Die Dauerausstellung befindet sich im Untergeschoss des Gebäudes (700 qm). Die Wechselausstellung wird auf den Seitengalerien des Erdgeschosses gezeigt (200 – 500 qm). Das Ausstellungskonzept integriert die Bereiche: Beobachten, Analysieren, Gestalten und Anwenden. Zur Versinnbildlichung der nicht greifbaren Thematik steht ein kreisförmiges Raumgebilde im Zentrum der Aufmerksamkeit, das in seiner Gestalt ein milliardenfach vergrößertes Modell der „NanoWelt“ zeigt. Von diesem Zentrum, dem Bereich des Beobachtens, wird in einem nichtlinearen Verlauf zu den Bereichen Analysieren und Gestalten übergeleitet. Dieser nichtlineare Verlauf dient der interaktiven Didaktik der Ausstellung.

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