Temporäre Inszenierung

als Anregung für bauliche Veränderung

Der Vortrag von Jürg Steiner, gehalten am 6. Dezember 2002 im Von der Heydt-Museum in Wuppertal, thematisiert die Rolle temporärer architektonischer Inszenierungen als Impulsgeber für dauerhafte bauliche Veränderungen. Anhand zahlreicher internationaler Beispiele – von Las Vegas über den Martin-Gropius-Bau in Berlin bis hin zum Kraftwerk Vockerode – zeigt Steiner, wie temporäre architektonische Eingriffe nicht nur bestehende Räume neu interpretieren, sondern oft auch langfristige gestalterische Entwicklungen anstoßen können. Dabei geht es nicht nur um die Arbeit von Architekten und Ingenieuren, sondern auch um den Einfluss von Gärtnern, Künstlern und der Bevölkerung selbst. Die temporäre Architektur wird als kreatives und flexibles Mittel verstanden, um neue Nutzungsperspektiven für bestehende Gebäude zu eröffnen und städtische Räume kulturell aufzuwerten. Der Vortrag stellt die These zur Diskussion, dass temporäre Gestaltung dauerhaftes Bauen inspirieren kann – und beleuchtet gleichzeitig die Grenzen und Risiken solcher Übergangsarchitekturen.

 

Vortrag “Temporäre Inszenierung als Anregung für bauliche Veränderung”

 

Historic Exhibitions in Former Industrial Plants and Other Non-Museum Like Environments

Lecture by Prof. Jürg Steiner at the National Historic Museum, Rio de Janeiro

On October 10, 2002, Jürg Steiner gave a remarkable lecture during the congress celebrating the 100th anniversary of the National Historic Museum in Rio de Janeiro, Brazil.

In his talk, Jürg Steiner described how, over the past ten years, numerous decommissioned industrial facilities in Germany have been transformed into spaces for a wide variety of cultural uses. The goal of these transformations was to put the sites to economically meaningful use while avoiding their demolition. Under German law, demolition would have required the complex and costly removal of all toxic materials from the buildings and the soil.

These buildings are able to support historic exhibitions in another way than museums do. Like a film set, but filled with the aura of an original exhibit, a new way of synchronizing the objects with the galleries is to be found. 

Some outstanding examples of these successful repurposings include:

Further examples of such “mises en scène”, whether temporary or permanent, will explain the methods of design, and show the dramaturgical, story-telling way of working in such projects.

The full lecture is available here as a PDF.

Collaboration:
Maike Pagel
Anke Schorsch
Martin Schoch

Wasser~fälle. An Rhein und Maas

Euroga 2002plus GmbH

Das Ziel, eine Ausstellung nicht nur über Wasser, sondern auch auf dem Wasser zu veranstalten, wurde im Auftrag der Euroga 2002plus im Zeitraum 15. Juni bis 13. Oktober 2002 im Düsseldorfer Hafen realisiert. Die Umnutzung von vier Schubleichtern als Ausstellungsräume formt ein “Wasseratrium“, aus dem in der Mitte eine hohe Dalbe ragt, ein Stahlpylon, der Schiffen und der Marina zur Befestigung dient. Darüber hinaus entstand so eine umlaufende, überdachte Galerie – einem Kreuzgang nicht unähnlich. Die Galerie ist dadurch Teil der durchgängigen neuen Ebenen und Ort der Vogelschau-Einsicht in die Laderäume, die eher einem klassischen Ausstellungsraum gleichen – Boden, vier Wände und Licht von oben. Der Luftraum der Decks wird von einer Konstruktion aus Stahlspanten überwölbt, mit flächigen, verzinkten Stahlblechkassetten ausgefacht. Gerade diese matt spiegelnde, gebogene Decke spielt im Konzert der umliegenden Gebäude mit, um dabei eine technische und gestalterische Synthese zwischen Umfeld, Schiff und Ausstellungsraum zu erzeugen. Ausstellungsdauer Düsseldorf 15. Juni bis 13. Oktober 2002

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Europäischer Wettbewerb für ökologische Stadtsanierung

Glauchau, Wettbewerb – 2. Platz

Der Entwurf greift unmittelbar die bauliche Situation des Wettbewerbsgrundstücks auf. Das Konzept verzichtet auf einen großflächigen Abriss, genauso wie auf spektakuläre Zeichen und formale Eingriffe jenseits einer sachlichen Funktion.

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Ausstellungsräume in der Siegessäule

Berlin-Tiergarten

Im Sockel der Siegessäule, dem mitten im Tiergarten gelegenem stadtbekanntem Monument und beliebtem Aussichtsturm, befanden sich ungenutzte Räume, die in privater Initiative zu Ausstellungsräumen umgenutzt wurden. Insgesamt dreizehn Räume nehmen eine Ausstellung zur Denkmalgeschichte wichtiger europäischer Hauptstädte und natürlich zur Siegessäule auf. Denkmalschutz, Stadtplanung, feuerpolizeiliche Auflagen und die Vorschriften der Versammlungsstättenverordnung bilden den Hintergrund, der Engagement und unkonventionelle Lösungen erforderte.

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Kategorisiert in Architektur

Gegen den Strom

Kunstgewerbemuseum Dresden

In weniger als drei Wochen hat der neue Direktor des Dresdner Kunstgewerbemuseums, André van der Goes, auf Schloss Pillnitz unkonventionell die Wiedereröffnung der Ausstellungsräume nach der verheerenden Flut mit einer Sonderausstellung bewirkt. Die zwölf Partnerstädte Dresdens wurden gebeten, jeweils einige Stücke aus Ihren Sammlungen in einem eigenen Raum zu zeigen. Das Büro Steiner hat ohne Honorar geholfen und vorgeschlagen, die Kronleuchter mit Hussen zu versehen, eine neue blendfreie Punkt-Beleuchtung an der Abhängung der Kronleuchter zu montieren und Wasser im Zentrum des szenisch zu beleuchten und zu bewegen, um die Erinnerung an Flut und Flucht zu evozieren.

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Ehemaliges Stahlhüttenwerk der Arbed in Esch-sur-Alzette, Luxemburg

Renovierung und Ertüchtigung von zwei villenartigen Gebäuden – 1. Bauabschnitt

Auf dem Gelände des ehemaligen Stahlhüttenwerkes in Esch-sur-Alzette, Luxemburg, wurde das Verwaltungsgebäude – Anfang des Jahrhunderts als Direktionsvilla errichtet – für eine repräsentative Büronutzung hergerichtet. Architektonische Eingriffe setzten wir fragmentarisch ein, wo sie die zukünftige Nutzung als Zentrale des Entwicklungsträgers beförderten.

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Das Neue Dortmund

Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Dortmund

Mit dem Untertitel ›Planen, Bauen, Wohnen in den fünfziger Jahren‹ galt es für die umfassende Betrachtung einer Dekade ein Präsentationssystem zur Aufnahme unterschiedlichsten Ausstellungsguts zu schaffen, das gleichzeitig ein Raum bildendes Bauelement darstellt.

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Dauerausstellung Deutsches Historisches Museum – Entwurfsplanung, 2002

Zeughaus, Unter den Linden, Berlin-Mitte

Die einzelnen Themen und Bereiche entsprechen dem Drehbuch des Deutschen Historischen Museums. Das Drehbuch – primär eine Sammlung und Beschreibung chronologisch und thematisch geordneter Ausstellungsstücke – ist mit dem Generaldirektor und den wissenschaftlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Museums durchgearbeitet und in räumliche Skizzen umgesetzt worden.

Unter den folgenden Links sind die Projektdokumentationen zu finden:

1 Entwurf und Planung
2 Beleuchtungskonzept
3 Mediales Konzept
4 Synchronisation
5 Rundgang

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Zucker-Museum – Erweiterung

Amrumer Strasse 32, Berlin-Wedding

Die umfangreichen Sammlungsbestände des Zucker-Museums lassen keinen Raum für zusätzliche Veranstaltungen, sodass ein noch ungenutzter Dachgeschossraum auf der Ausstellungsetage für Wechselausstellungen ausgebaut werden soll.

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