Museum Badekultur des Rheinlandes Zülpich

 Gestaltungsüberlegungen

Konzept
Im Zentrum der Ausstellung steht die Ausgrabung. Sie ist der eigentliche Anlass; um sie herum stehen die Gebäude aus verschiedenen Epochen, die zusammen das neue Museum formen werden. Die Ausgrabung soll deswegen im vorliegenden Konzept, das auf zwei Akten und einer Ouvertüre beruht, den ersten bilden.

Dieser erste Akt im Zentrum der Anlage könnte, den vorgelegten Konzepten folgend, heißen:

“Badewelten in der Antike”
Das Publikum umschreitet die Ausgrabung, um die an exponierten Punkten berührungsempfindliche Bildschirme angeordnet sind. Ein grafisches Suchangebot erlaubt einzelne Stellen und Themen anzuwählen, ein Lichtfinger beleuchtet die entsprechenden Zonen in der Ausgrabung. Auf dem Bildschirm erscheint die entsprechende Information und Hinweise auf ausgesuchte Referenzobjekte erscheinen im Bildschirm.

Durch die Hervorhebung einzelner Bereiche in der Ausgrabung – jeweils interaktiv durch das Publikum gesteuert – ergeben sich Sinnzusammenhänge, die nur die geschickte Synchronisation zwischen Ausgrabung und Lichtfinger bewirken. Die gesamte Ausgrabung leuchtet von Zeit zu Zeit gesamthaft, doch meist ist sie im Halbdunkel, sodass störende Notwendigkeiten wie Stützen und Technik sich relativieren.

Der Rundgang der Ausstellung jedoch beginnt und endet in der Basilika mit einer Inszenierung der Objekte des Museums als Ouvertüre mit dem Namen

“Le Théâtre de la Baignade”
Dieser Titel vereinigt die inszenatorische Idee mit der Präsentationsform und der Architektur der Basilika. Die Objekte hängen frei oder in Behältnissen an der Decke wie in einem Schnürboden. Das Publikum hat die Möglichkeit, einzelne Objektgruppen mittels Knopfdruck auf Sichthöhe abfahren zu lassen, um die Objekte von Nahem zu betrachten. Sowohl thematische als auch typologische Gruppen sind möglich. Sind alle Objekte hochgezogen, kann die Basilika als Versammlungsort dienen.

Sensoren verhindern das Fahren der Objekte bei Schaukelbewegungen und Schlaffseilschalter verhindern das Weiterfahren, falls ein Objekt auf einen Gegenstand abfährt. Dem Museum Badekultur des Rheinlandes in Zülpich wir so ein analoges Medium zur Verfügung gestellt, das es so bisher nicht gab und das den natürlichen Spieltrieb mit gai savoir verbindet.

Dokumentation des Konzepts für das Museum des Rheinlandes in Zülpich

Die Autoren
Prof. Jürg Steiner
Gerhard Herr

Mitarbeit:
Martin Schoch
Katrin Dobbrick

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Architektur