The Global Game. Bilder, Geschichte, Mythen des Fußballs

Ausstellungskonzept im Rahmen des Kulturprogramms der Fußball-Weltmeisterschaft 2006

Im Jahr 2003 legten drei Gesellschafter der Feuer und Flamme GmbH ein Konzept für das Kulturprogramm der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland vor. Unter dem Titel The Global Game. Bilder, Geschichte, Mythen des Fußballs sollte im Martin-Gropius-Bau in Berlin eine groß angelegte kulturhistorische Ausstellung entstehen.

Das Ausstellungskonzept
Ausgangspunkt des Konzepts war die klare These: Fußball ist mehr als ein Sport. Er ist eine universelle Sprache, die Bilder, Erzählungen und Mythen hervorbringt und gesellschaftliche Träume wie Konflikte widerspiegelt.

Die Ausstellung sollte Fußball als globales Kulturereignis zeigen – von seinen Ursprüngen im England des 19. Jahrhunderts bis zu seiner heutigen Rolle als weltumspannendes Massenphänomen, geprägt durch Kommerzialisierung, Medialisierung und Globalisierung.

Vorgesehener Rundgang
Das Konzept skizzierte einen thematisch und chronologisch gegliederten Rundgang durch acht zentrale Bereiche:

  • Die Erfindung des Fußballs: Die Entstehung eines verbindlichen Regelwerks in England.
  • Die erste Globalisierung: Die internationale Verbreitung des Spiels um 1900 und die Entstehung nationaler Spielstile.
  • Das Kabinett des Ballspiels: Frühere Ballspiel-Traditionen aus verschiedenen Kulturen.
  • Moderne Zeiten: Stadien, Staaten und die Professionalisierung des Sports.
  • Fußball in der Konsumgesellschaft: Aufstieg des Fußballs in den 1950er- und 1960er-Jahren.
  • Wege in den Weltfußball: Beispiel Afrika – Fußball als Motor gesellschaftlicher und nationaler Identitätsbildung.
  • Der totale Fußball: Medialisierung, Kommerzialisierung und Star-Kult.
  • Der alltägliche Fußball: Rituale, Routinen und die weltweite Alltagskultur des Spiels.

The Global Game wollte den Fußball nicht nur als Spiel, sondern als Spiegelbild der Gesellschaftpräsentieren. Das Konzept vereinte Ansätze aus Kunst, Geschichte, Soziologie und Medienwissenschaft und brach bewusst mit der traditionellen Trennung von Populärkultur und Hochkultur.

Obwohl das Projekt nie umgesetzt wurde, bleibt es ein visionäres Beispiel für das kuratorische Potenzial, das in der Auseinandersetzung mit Sport steckt – insbesondere mit dem Fußball als globalem Kulturphänomen.

Broschüre zum Ausstellungskonzept The Global Game

Die Autoren
Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Brüggemeier
Prof. Dr. Gottfried Korff
Friedemann Schmoll
Prof. Jürg Steiner

Gestaltung und Endredaktion
Matthias Liesendahl

Mitarbeit
Maike Pagel
Christoph Schönbach
Anke Schorsch

Dank
Christoph Schwarz
Elizabeth-Sophie Mazzella di Bosco Balsa

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Ausstellung